Sunday, July 13, 2008

Nicht ganz mein normaler Stil

Freitag und Samstag war ich mal richtig fleißig und habe diese sechs Bücher gemacht. Eigentlich sind sie ja nicht so ganz mein Stil, vor allem die kleinen mit Schleife sind ganz schön kitschig! Aber erstens muss man ja ab und zu mal was Neues probieren und zum anderen wollte ich ein paar "schöne Bücher" machen. Normalerweise möchte ich, das meine Bücher ein irritierendes Element haben und nicht einfach schön anzusehen sind. Aber ab und zu muss man ja auch mal was für die Kundschaft machen. Von allen dreien bin ich im Nachhinein überrascht: Sie sind gar nicht langweilig, sondern sehr schön in der Hand zu halten und haben alle irgendetwas Interessantes (sagar das mit der unsäglichen Blume im Rücken).

Friday and Saturday I was really busy and bound these six books from the scratch. On Friday I folded, cut and tore all pages, cut the boards and cover materials, folded the concertinas and, in most cases, prepared the covers for the books. On Saturday I bound all the books, until my fingers hurt. It seems there are a lot of people out there who love to do the coptic binding with a curved needle. I usually use a straight needle, but this concertina binding has to be done with a curved one. - And I didn't like that at all.
Usually I want my books to be at least slightly irritating and special - not simply nice to look at. But in this case I wanted something to please the eye.

Ein entscheidender Grund diese Bücher zu machen war auch, dass ich gerade sehr schönes Papier in die Finger bekommen habe. Alle enthalten Canson Zeichenpapier mit einem Gewicht von 90 g pro Quadratmeter. Das Papier ist angenehm rau und hat eine sehr schöne Cremefarbe. Für die kleinen Büchlein habe ich die Seiten nicht geschnitten, sondern gerissen, um dieses Gefühl von Romantik zu erhöhen. Das war eine gute Idee. Das Papier ist auf angenehme Weise, sehr weich und wenig zackig gerissen, und der Buchblock hat nun seltsam weiche Kanten. Für mich überraschend war, dass die Kanten so gleichmäßiger wirken, als wenn ich sie Lage für Lage beschnitten habe. Also werde ich das vielleicht noch häufiger machen.

Das wahrscheinlich interessanteste der Bücher ist das, welches mir stilistisch am wenigsten gefällt:Die Deckel sind im koptischen Stil am Buchblock befestigt. Ich musste eine Weile nachdenken, bis ich mich entschieden hatte, wie ich die Rosenblätter befestigen will und kann. Ab der zweiten Lage habe ich in der Mitte statt eines koptischen einen langen Stich angebracht und auf jeden eines der Blätter aufgezogen. Ich glaube, ich habe so etwas ähnliches schonmal gesehen bei einem Buch, das zusätzlich zu einer koptischen Bindung noch Perlen am Rücken hatte. Das hat den Vorteil, dass auf der einen Seite ein plastischerer Eindruck von einer Blüte entsteht, als wenn ich sie alle an einer Lage aufgezogen hätte. Außerdem stören die Blütenblätter so überhaupt nicht beim Öffnen des Buches.

I attached the covers of this book in a coptic style and then switched to a long stich in the middle sections. To each long stich one leaf of the flower is attached. Like this, the book still opens completely. The ribbon is simply pulled through the long stiches and serves as a closure.

The following I have called pink dots:
Zu diesem Buch muss ich wohl nicht allzuviel sagen: Von der Technik her ist es die gleiche Bindung, die ich sonst beim gewöhnlichen Binden auf Bänder benutze. Diese wunderschöne Struktur am Rücken verschwindet sonst immer im Buchrücken und ist unsichtbar. Das zum Einbandpapier passende rosa Band ist über den Rücken durch die Deckel gezogen und dient vorne als Verschluss. Der grüne Heftfaden setzt sich angenehm von dem doch recht dominanten Rosa ab.

Und noch einmal Rosa:Diesmal bin ich mit der Farbwahl nicht so zufrieden. Wahrscheinlich hätte ich lieber den Einband pink und die Spiegel gelb machen sollen. Auf dem Buch drauf klebt ein Herz, das ziemlich genau den Pinkton des Spiegels hat. Das Gelb mit dem knalligen Ton sieht auch wirklich gut aus, aber das schwache Rosa des Bandes ist nicht so total überzeugend.

Did I mention, that I didn't really liked the design of this smaller books? Although the style, colors and this really horrible flower do not normally meet my taste in books (what don't you do for custo
mers? ) the overall feel of all this booklets surprised me: In that I have some affections for them, although I can't quite tell what I like about them: I love the paper (canson drawing paper of 43 lbs) and the torn edges of the signatures, but also the small format and - I don't know. You should have a feel youself! Also with the books in concertina binding I surprised myself. Nothing is really special about them, I even tried to be conventional in the choice of colors. I was prepared to think of them as boring. But it turned out I really like the choice of colors and the concertina gives them a more homogeneous and finished look than my usual coptic bound books. I think, the green one with the pink concertina is the best book I made so far.
Other and bigger fotos of all the books can be found on
Flickr.

Nun also die Präsentation der Konzertina-Bücher. Diese haben alle ein Format von 14 cm x 15,5 cm und enthalten das gleiche schöne Papier wie die kleinen Bücher. Ich war selbst sehr erstaunt darüber, wie sie fertig aussehen. Das Akkordion im Rücken gibt Ihnen ein perfekteres Aussehen und insgesamt halte ich die Farbwahlen für recht gelungen. Schade war nur, dass ich nicht noch anderen farbigen Faden hatte - sonst hätte ich eine noch schönere Auswahl an Materialien für die Deckel gehabt. Ich werde wohl demnächst mal meine Vorräte aufstocken müssen. Ihr könnt euch schon jetzt auf eine neue Serie einstellen, wenn ich den Faden habe. Es folgen noch drei Bilder von den Büchern. Andere und größere Bilder von allen sechs Büchern findet ihr auch auf Flickr.

No comments: