Wednesday, October 1, 2008

Naturfarben - weitere Experimente

Ich habe vor einigen Tagen einen Blogeintrag zum Papier färben gebracht und da, ganz am Ende, auch einige Stücke Papier mit Kürbiskernöl gefärbt. Mit dem Papier habe ich dann das Nag Hammadi Buch eingebunden. Probleme waren/sind:
  • Das Buch riecht (immernoch) nach ranzigem Kürbiskernöl
  • Das Papier ist immernoch etwas fettig (deshalb ist innen auch Butterbrotpapier)
  • Die Farbe ist nicht lichtecht (ob das ein Problem ist, darüber kann man natürlich diskutieren), mein Büchlein hat bislang allerdings nicht weiter an Farbe verloren. Mal schauen, ab wann die Tönung merklich schwindet - ich beobachte es
Der Riesenvorteil: Es sieht so schön aus! Mir gefällt, dass die Farben zart sind. Mir gefällt auch, dass die Farben sich verändern, sozusagen lebendig sind. Deshalb habe ich nochmal ähnliches versucht. Oben im Bild sind die Ergebnisse zu sehen. Von links nach recht, und damit von unten nach oben habe ich folgendes Material verwendet: Chili-Öl, 2x mit Olivenöl, gekochte Mohrüben, rohe Mohrüben, 2x roter Bete.
Beim Experimentieren mit dem Öl habe ich mittlerweile bemerkt, dass es leider das Papier gar nicht färbt. Das Papier saugt das farbige Öl auf, und wenn man dann das Öl wieder (weitestgehend) heraushaben will und Überschüsse herauspresst, verschwindet auch die Farbe. Ich habe das Papier so lange an der frischen Luft gelassen (etwa 4 Tage), bis der Geruch des Öls weitestgehend verflogen war. Dann habe ich es noch eine Weile zwischen Finnpappe und Papier eingepresst. Dabei ist das Papier wieder, wie gesagt, ziemlich hell geworden, im Falle des Olivenöls fast weiß, aber es hat jetzt eine sehr schöne Struktur und ist weich und flexibel wie Stoff.
Insgesamt halte ich das Experiment diesmal für gelungen - mal schauen, wie sich das Papier weiter entwickelt. Wenn sich noch was tut, werde ich darüber berichten.

Zum Färben mit Gemüse (Karotten und rote Bete) habe ich eine kleine Fotoserie geschossen und erkläre alles Nötige zwischen den Bildern. Viel Spaß beim Betrachten!

Approximately two weeks ago I tried to dye paper with pumpkin seed oil. I very much like the appearance of the resulting paper, this soft green tone and the texture remind me of cloth and are are very pleasing. But the booklet I made from this, still smells rancid, which is rather annoying. The color of the paper will probably fade. This is not bad as such, I like the idea that the book is still developing; it's a bit like it was alive. But this makes it also a bit unpredictable.
Now
I tried again to use oil and other natural colors to dye paper. Above you see the result of my new attempts: from left to right, bottom to top I used: chili oil, 2x olive oil, cooked carrot, raw carrot, 2x beetroot. This time I let the smell come out of the oil colored paper for about 4 days before I pressed it. This worked well - now it hardly carries any odor. But I also noticed that the paper is not really dyed. It is only soaked in oil, and when the oil leaves the color goes with it. - Probably I'll have to use parchment paper inside any book bound in this paper again.
I made a little photo series about coloring with food (
carrot and beetroot) and commented between the pictures - enjoy!

Here you can see me cutting the beetroot in smaller pieces
Hier ist die rote Bete. Ich habe sie in Stücke geschnitten und püriert. Im folgenden Bild steht das Mus schon am Papier bereit, um dieses zu färben.I made puree from the beetroot and spread this on the paper with a brush. The color of the beetroot goes awfully bad with the color of my kitchen - sorry for that.Da ist das Papier mit roter Bete eingestrichen. Das habe ich eine Weile einziehen lassen und dann wieder abgekratzt. Dann habe ich das Papier umgedreht und auf der Rückseite genauso gefärbt. Ich habe übrigens 2 rote Bete genommen, die ich vorgekocht gekauft habe. Ich habe immer das Püree aus beiden Wurzeln komplett auf dem Papier verteilt, abgekratzt und wieder das selbe Zeug auf dem nächsten Blatt, bzw. auf der Rückseite verteilt. Dabei nimmt natürlich die Färbkraft ab. Deshalb habe ich die Zeit, die die Farbe einzieht immer etwas verlängert. Für die 4. Seite habe ich dann so lange gewartet, dass ich mich danach entschieden habe, an dieser Stelle aufzuhören. Aber das Ergebnis hat jetzt eine so kräftige Farbe, dass man wahrscheinlich auch noch hätte weitermachen können.
After some time I scratched the pulp off the paper and put the same stuff first on the back side and then on the next page. Next I tried cooked carrot. Again I made a puree out of the vegetable, spreat it on the paper, let it rest, scratched it off.
Die Karotte hat mein Werkzeug (Purierstab, Pinsel, Spachtel) stärker gefärbt als die rote Bete, dafür aber das Papier schwächer. Das Warten wurde mir dann auch etwas lang, und ich habe angefangen, zu spielen ;-)
Schon die Rückseite von dem Papier mit gekochter Karotte ist deutlich schwächer gefärbt als die Vorderseite, deshalb habe ich schon nach einem Blatt aufgegeben. Die rohe Karotte war dann viel farbintensiver - aber auch schwieriger zu verarbeiten. Hier das Ergebnis nochmal in der Gesamtschau, während es noch in meiner Küche trocknet:
The cooked carrot puree had less strength to color the paper than the beetroot pulp and had to stay on the paper even longer. The color came out beautifully, but already on the backside of the paper it is considerably lighter, so I gave up this portion of pulp after one sheet and tried the same method with raw carrot. The resulting color was more what I expected: orange as opposed to yellow. In the final picture you can see all of the the sheets drying in my kitchen.

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