Wednesday, September 17, 2008

Papier färben

Ich bin im Moment an mehreren eher langwierigen Projekten dran und kann heute keine neuen Werke präsentieren. Obendrein habe ich heute auch noch was neues angefangen, statt was altes zu beenden! So dachte ich, ich erzähle mal etwas zu verschiedenen Methoden, Papier zu färben.


The picture above does not show - as you might think - the result of me slaughtering and skinning my annoying neighbor, but the paper of my newest project. I started this today despite various other lengthy projects. So I can't present finished work today. Instead I will talk a bit about dyeing paper.

Kleisterpapier / Paste paper:

Grundsätzlich macht man Kleisterpapier, in dem man zuerst Kleister mit einer wasserlöslichen Farbe einfärbt (z.B. mit Acrylfarbe, die löst sich gut im Kleister und trocknet wasserfest auf) und dann den farbigen Kleister aufs Papier bringt. Wenn der Kleister trocknet, klebt da nichts mehr und das Papier ist gefärbt. Der Vorteil gegenüber einfachem Anmalen mit Farbe ist, dass der Kleister schön dick ist und man Zeit hat, diese Masse zu bearben bevor das Papier trocknet. Dabei kann man zum Beispiel schon dadurch, wie man mit dem Pinsel den farbigen Kleister aufträgt, schöne Muster erzeugen. Zum Beispiel so etwas:This is a very simple paste paper. First you color your paste with blue acrylic paint and then you can get patterns on the paper just by how the brush moves over the paper.

Eine andere Möglichkeit ist die Verdrängungstechnik: Nachdem man gleichmäßig Kleister aufgebracht hat, streicht man einen Teil davon wieder weg. Zum Beispiel so:
Wenn man mehrfarbig arbeiten will, gibt es gleich sehr viel mehr Möglichkeiten: Man kann die Farben gleichzeitig auftragen und geschickt vermischen, oder nacheinander und im Prinzip wie bei Kratzbildern arbeiten: Erst eine oder mehrere helle Farben auftragen und trockenen lassen, dann eine dunklere Farbe drüber und diese dann wegkratzen. Noch mehr Beispiele, Anleitungen und Anregungen findet man hier.
These two were essentially made by removing part of the paste. The first is an example for a one-colored sheet, the next is twocolored: first the yellow paste was applied and let to dry. Then the green paste is brought evenly on top and then partially removed by a comb. There is a very good tutorial on this topic on this german page.


Papier auf alt machen / Make paper look old
Das ist im wesentlichen, was ich mit dem Papier machen wollte, das da oben auf dem Titelbild zum Trocknen hängt. Das erste Mal habe ich das für die erste Seite in 'Growing up' ausprobiert:
Das war Pergamentpapier von einem Künstlerbedarfsladen und ich habe es mit Kaffee und Tee gefärbt, gekrumpelt und getrocknet.
Was ihr oben auf dem Wäscheständer trocknen seht ist einfaches Butterbrotpapier aus dem Supermarkt. Das ist deutlich schwieriger zu krumpeln und wieder auseinanderzufalten, ohne es zu zerreissen, aber es geht. Ich habe diesmal verschiedenen Tee ausprobiert: Schwarztee, Pfefferminztee und grünen Tee. Im Moment gefällt mir das Pfefferminzteepapier noch am besten, mal schauen wie's aussieht wenn's trocken ist. Dafür macht man sehr starken Tee (Ich habe z.B. zwei Teebeutel für eine kleine Tasse genommen) und reibt den feuchten Teebeutel über das Papier. Wenn er zu trocken wird, einfach nochmal in die Tasse tunken.

The first time I tried this techniques I made it for 'Growing up' - you can see the page above. I dyed the paper with coffee and tea, then scrunched it up and unfolded it. The paper you can see on the very top is just ordinary parchment paper from the supermarket (ment to be used for wrapping sandwiches). Today I experimented different sorts of tea and infusions. While it is still drying I like the paper made with peppermint best. Let's see how it will look like when it's dry. While I prepared this post, I found this instructive page.

Mit Öl färben / Use of Oil
Ich habe irgendwo in den letzten Wochen gelesen, dass es einen schönen Effekt gäbe, Papier in geölten Fingern immer wieder zusammenzuknüllen und wieder auseinanderzufalten. Es würde sich irgendwann eher wie Stoff, als wie Papier anfühlen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo das war - vielleicht bei Tulibri? Na, und da habe ich mir gedacht, das könnte ich dann doch gleich mit interessantem Öl versuchen:
Ich habe Silberburg Hadernpapier genommen und in meinen kürbiskernöligen Fingern gefaltet und geknetet. Das Papier hat ganz schön viel von dem Öl aufgenommen, hat eine schöne Grünfärbung und duftet ganz wunderbar. Es wirkt insgesamt etwas grüner und weniger braun als auf dem Bild, an der linkeren oberen Ecke kann man die 'echte' Farbe vielleicht erahnen. Das Papier fühlt sich jetzt überhaupt nicht mehr ölig an, aber ich habe noch keine Erfahrungen, wie und ob es sich gut weiter verwenden lässt. - Ich werde demnächst mehr darüber berichten.

This paper was dyed using pumpkin seed oil. I covered my hands in the oil and folded and unfolded the paper several times. It surprised me how much oil such a paper can soak up. It doesn't feel oily to the touch now. I'll keep you informed how and whether one can still use it.

Noch ein Tip/ More
Billie had a series of tutorials of dying paper with alkohol ink recently. I never tried her techniques, but some of you may be interested.

Das Tutorial auf das ich hier noch hinweisen will, stammt von Billie und ist ganz auf Englisch: Sie beschreibt, wie man Alkohol basierte Tinte zum Färben benutzen kann. Ich selbst habe das nie ausprobiert - sieht nach eine ziemlichen Sauerei aus, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

So, das war's dann erstmal für heute. Viel Spaß beim Nachmachen!

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