Thursday, June 5, 2008

Ein neues Suppenbuch


Heute habe ich ein neues Suppenbuch gemacht. Bzw. das von vorgestern demontiert und nochmal neu gemacht. Die Arbeitschritte habe ich für euch mal dokumentiert.
Als erstes Öffnet man eine Tüte Instant-Suppe. Dabei ist man so vorsichtig sie nicht zu zerreißen, denn sonst dauert es noch mindestens eine Suppe länger bis man mit dem Buchbinden beginnen kann.

Dann muss man die Tüte auch an den verbleibenden Klebstellen auseinanderziehen. Außerdem braucht man eine zweite Suppentüte für das andere Cover.
Ich habe noch keine gute Methode gefunden, sie wirklich total glatt hinzulegen. Auf der Innenseite ist die superdünne Folie auch noch mit so einer Art Frischhaltefolie beklebt, die man einfach nicht vollständig wieder glatt ziehen kann, ohne sie zu zerreißen.
Dann entscheidet man, wo die Falz auf den Folien sein soll. Ich benutze immer eine der Stellen, an der die Tüte schon vorher geknickt war. Es gibt trotzdem noch jeweils zwei Möglichkeiten und man überlege kurz, welche Seite der Tüte zum Buchrücken zeigen soll.
Da wo die Falz hinsoll, klebe ich einen Streifen Reparaturband auf. - Dann kann man mit einer Spitzen Nadel zur die Folie stechen, ohne dass sie reißt. (Ich benutze Nadeln, die für Lederarbeiten gedacht sind, aber es geht bestimmt auch eine Nähnadel.) Das Band schützt die Folie vor allem aber vor dem Faden der gleich durch die Folie laufen soll. - Ohne eine geeignete Verstärkung der Falz, reißt der Faden die Tüte durch.

Dann binde ich nach koptischer Bindung ein Buch mit den Tüten als Softcover. Eine gute Anleitung dafür kann man zum Beispiel hier (Youtube Video) sehen. Das Ergebnis sieht dann so aus, wie man auf dem Bild rechts sieht.

Jetzt schneide ich aus Pappe Deckel zu und binde sie in die Tüten ein. Weil Leim natürlich auf der Folie nichts bringt, benutze ich doppelseitiges Klebeband. Das kommt mir zwar ein bisschen unschön vor, aber ich habe noch keine Idee gehabt, wie man die Tüte sonst auf den Deckeln befestigen sollte. Ich habe schon sowohl Teppichband benutzt als auch Montageband. Das Montageband war einfacher zu verarbeiten, weil es nicht ganz so stark klebt wie Teppichband. Aber vielleicht ist genau das auch ein Nachteil, noch kann ich allerdings von keinen Problemen im späteren Gebrauch berichten.
Wenn das Band einmal auf der Tüte klebt, kann man diese auch schneiden. Wenn man die Folie schneidet, wenn sie nicht hinterklebt ist, gibt das mit großer Wahrscheinlichkeit entweder einen großen Riss durch das ganze Cover oder zumindest sieht die Schnittkante unschön und unregelmäßig aus.
Hier sieht man, wie das erste, rote Cover schon bezogen ist. Nochmal langsamer mit dem zweiten:
Der Buchdeckel liegt auf dem Buchblock mit einem Gewicht beschwert, damit er liegen bleibt. Der untere innere Teil der Tüte wird mit Klebeband auf den äußeren Teil des Covers geklebt.
Die Pappe ist nun schon fest mit der Tüte verbunden und man kann jetzt das Buch aufklappen, ohne dass der Deckel gegen den Buchblock verrutscht.
Nun wird der Teil der Tüte, der den äußeren Teil des Covers bilden wird, wird auf der Innenseite festgeklebt. Das Band muss bei diesem Schritt genau bündig mit der Tüte sein. Am einfachsten ist es, ein Band zu benutzen, das breiter ist als die Kleblasche und dann ein kleines bisschen Tüte mit wegzuschneiden.
Als letztes wird die Lasche von vorne über die Rückseite des Covers geklebt mit Hilfe dreier Klebebänder. Wieder daran denken, die Tüte nur beklebt zu schneiden. - Und dann ist man fertig!
Mehr Bilder vom Suppenbuch gibt's auch auf Flickr zu bewundern.

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