Tuesday, September 30, 2008

Secret Belgian Binding - ein erster Versuch

Ich wollte neben meiner ganzen inhaltlichen Arbeit auch handwerklich mal wieder was Neues ausprobieren. Letzte Woche bin ich über ein Tutorial für die "Secret Belgian Binding" (übersetzt: geheime belgische Bindung, keine Ahnung, ob es auf deutsch evtl. einen anderen Begriff dafür gibt) gestolpert. Das habe ich heute also mal ausprobiert. Dabei habe ich auch ein neues englisches Wort gelernt: 'taut', straff gespannt. Und genau das hat nicht so ganz geklappt, scheint mir: Im Bild seht ihr, dass die Fäden die am Rücken sichtbar sind nicht wirklich parallel sind. Das liegt daran, dass an diese Fäden die Seiten angehängt sind und damit einen Zug parallel zum Rücken ausüben, quer zu den Fäden und diese dabei verziehen. Überhaupt war ich überrascht, wie schwierig das war, so eng an dem Rücken aber innen zu arbeiten. Dass das Buch mir trotzdem gefällt, ist vor allem dem Einbandpapier zu verdanken. Es ist mein eigenes Kleisterpapier, ich habe es gleichzeitig und so ähnlich wie das Papier für das Buch 'Grüne Banane' gemacht. Den Kleister besteht aus Wasser und Kartoffelstärke, und das ergibt eine sehr schöne, leicht glänzende Oberfläche.

You see here my first try with the Secret Belgian Binding. I stumbled over this tutorial last week while surfing the web and thankfully interrupted my more serious and by now rather pressing work (again). As you can see I punched an uneven number of holes in the covers - bad! It happened because I only followed the instruction to punch holes every 15mm whithout thinking about parity. This wasn't too bad though, because I simply skipped one hole randomly inside the signatures. When binding on tapes this is not possible, but here it is. I am not really satisfied with my performance, though. Maybe the cover pieces were tied together too loose? You can see that the threads over the spine are not completely parallel. I like the book nevertheless for its covering paper. I made this paste paper earlier when I also made the paper for the book 'green banana'. It is made with paste based on potato which gives it a nice, slightly glossy surface.

Here some more pictures:


Wednesday, September 24, 2008

Evolution ist eine langsame Sache. Es bewegt sich! Meine Bücher in Asheville

Ich habe doch erwähnt, dass ich zur Zeit an etwas längeren Projekten arbeite. Nun, das tue ich immer noch. Und weil ich mich davor drücke, dauert es immer länger. Oben seht ihr eine Beispieldoppelseite aus dem Buch Evolution - insgesammt wird es 112 Seiten haben und für eine solche Doppelseite brauche ich etwa 1 Stunde. - viel zu lange eigentlich, aber jetzt bin ich immerhin zur Hälfte schon fertig und da mag ich dann auch nicht mehr aufgeben, auch weil ich von meiner Idee und meinem Konzept immernoch überzeugt bin - wenn es nur ein bisschen schneller gehen würde! Eigentlich habe ich vor, 5 Doppelseiten pro Tag zu machen - aber in dieser Woche habe ich erst anderthalb geschafft - so motiviert arbeite ich.

You can see above the reason why I don't produce as many books as some weeks ago. These are two of 112 pages I am currently making for a book called 'evolution'. I need about one hour for such a double page. Because I still like my idea (there will be some surprises to be found in and around this book once it is finished) I'll keep going, but I get easily bored while making it, and a demonstration how slowly evolution is happening was not part of the plan.
That is why I responded willingly to the distraction Billie provided with her Jacob's Ladder Binding
last week. She showed us her book and linked a good tutorial. So, of course, I wanted my own flip-flip-flip book. The main point with that binding is, I think, the motion. So I didn't want to have two series of pictures that simply interchange, but something that has to stay in motion...

Da dieses Buch so lange braucht, wird die Liste der Bücher, die ich noch machen will immer länger. Da lasse ich mich gerne durch Projekte die schnellen Erfolg versprechen unterbrechen und ablenken. So geschehen mal wieder durch einen neuen Eintrag auf Billie's Craft Room: Sie hat letzte Woche auf ihrem Blog eine Jakob's Ladder Binding vorgestellt und mit Tutorials versehen - Vielen Dank! Da habe ich mich gleich mal ans Werk gemacht; benutzt habe ich diese Anleitung. Allerdings nicht, ohne vorher ein bisschen nachzudenken: Das eigentlich interessante an der Jakob's Ladder ist doch ihre Bewegung. Ich wollte also nicht nur zwei Gruppen von Bildern haben, die man nacheinander präsentiert, sondern die Bewegung an sich war mir wichtig. Also habe ich die folgende Schlange gemacht; das Buch selbst soll eigentlich ständig in Bewegung sein und so eine sich bewegende Schlange simulieren.Das war der Start. Ganz oben im Bild, neben den Einmerkern, die noch aus 500 Handmade Books stammen (ich bin soo unordentlich), liegt der Proto-Prototyp. - Eigentlich handelt es sich auch bei dem Büchlein wie ich es euch heute zeige nur um einen Prototyp: Die Seiten sind noch zu dünn, leicht und flexibel (es sind nur Karteikarten, die ich aufeinandergeleimt habe) und die Bänder sind noch etwas zu schmal. Am schwierigsten fand' ich übrigens, eine gleichmäßige Spannung auf die Bänder zu bekommen, damit das Buch gerade hängt und gleichmäßig umklappt - daran muss ich auch noch arbeiten, wie man auf dem folgenden Video sehen kann.

The picture above shows the making of 'The Snake that moves'. You can also catch a glimpse at my much too untidy workspace.
And here you can see me, working the book: (I just can't cut these videos - any recommendations for easy to use and free software are mo
st welcome!)


Do you live near Asheville North Carolina? Then you want to visit this year's Bookopolis. And don't forget to tell me whether my books are still in good shape: Tauchgang II (Dive II) and Growing up are on display there. I am very excited about that, and I am looking forward to see the pictures they will hopefully put up soon. Here you can see pictures of the last years.

Saturday, September 20, 2008

Nag Hammadi - Ein Versuch

Ausgehend von einer Idee von Peter Zillig alias vuscor, habe ich mich mal an einer Miniatur eines traditionell koptisch gebundenen Buches versucht. Ausserdem war das der Versuch, das letztens mit Kürbiskernöl gefärbte Papier zu verwenden. Es folgen ein paar weitere Bilder vom Buch und weiter unten erzähle ich noch ein bisschen was zu den einzelnen Entscheidungen, die ich getroffen habe und zu den Materialeigenschaften von diesem Papier. Das Buch ist übrigens relativ klein: etwa 7 cm hoch und 4,5 cm breit.

Peter Zillig aka vuscor wrote last week a review of J. A. Szirmai's The Archaeology of Medieval Bookbinding. He suggested making a miniature version of one of those early coptic books and this is the result of my struggles. I am not completely satisfied with my choices and the overall outcome of the book, but as a first try it is probably o.k. I will go into more detail about this after I showed you some more pictures of the book which is, by the way, rather small: 7cm in height and 4,5cm wide.Das Papier habe ich, seit ich es in Öl getränkt hatte, ordentlich zwischen Finn-Pappe eingepresst. Dabei hat es dann doch noch eine Menge Fett und Farbe verloren. Man kann mit Bleistift gut darauf schreiben, allerdings nicht gut radieren, weil das Papier jetzt schneller 'fusselt' als vorher und man ziemlich leicht einfach Papier abreibt. Auch mit Tinte kann man ganz gut darauf schreiben. Das größte Problem ist allerdings der Geruch. Am Anfang war das ganz angenehm, aber der Geruch nach Öl hat sich (noch) nicht aus dem Papier gelöst und geht mittlerweile doch ein bisschen auf die Nerven. Außerdem bin ich nicht sicher, ob es nicht doch noch Ölflecken auf anderes Papier übertragen würde - deswegen habe ich es gerne mit dem Pergamentpapier verwendet, dem ein bisschen Öl nichts ausmacht.

Let me say it clearly: Don't use oil to dye paper, at least not in the way I proposed last Wednesday: It stinks rancid, and I am not sure that it won't stain other paper with which it has contact. - It looks great on this book though, at least that's what I think.

Das Muster auf dem Buch außen wollte ich eigentlich in Linoleum schneiden und dann mit Linoldruckfarbe auf das Papier drucken. Das hat eine Ölbasis und deshalb dachte ich eigentlich, es würde wohl als einziges gut funktionieren. Aber das ist das Problem mit Miniaturen: Das Muster war einfach zu fein, als dann ich es mit meiner geringen Erfahrung hätte ordentlich schneiden können. Statt dessen habe ich es dann gewagt, das Papier in meinen Laserdrucker zu legen - auch keine gute Idee. Zum Glück ist nichts schlimmeres passiert und ich habe sogar ein bisschen was vom Toner auf das Papier bekommen. Wiederum: Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden, aber die Methode kann ich nicht weiterempfehlen. Der Toner hält übrigens nicht gut und ich habe das zusätzlich mit mattem klaren Acryllack eingesprüht.

The pattern on the outside is not, as initially intended a lino cut. It was simply to filigree for my limited experience and abilities. So I decided to put it into my laser printer. DON'T DO THIS YOURSELF unless you wish your studio to smell like you deep fried in there. Luckily nothing worse than me jamming my printer happened. I suppose it could catch fire if you are unlucky. To my pleasure some of the toner stuck to the paper, I applied some acrylic fixative and I am rather pleased with the overall look.

Eine weitere unter mehreren Pannen war, dass ich Vorne und Hinten vertauscht habe; jetzt halte ich aus Versehen das Buch ständig auf dem Kopf. Für die Bindung musste ich mir einiges ausdenken und bin nicht mit allen Entscheidungen total zufrieden. - Der nächste Versuch wird ein bisschen größer ausfallen, denke ich. Wenn ich eine Technik wirklich raushabe, schreibe ich vielleicht mal ein Tutorial - mal sehen. Ich wünsche noch ein schönes Wochenende!


I had to improvise a lot for this binding, since I never really saw a picture of the originals, only had some sketches to try to do something. I am not completely satisfied with several of the decisions I made. At the end I even confused the back and front of the book such that I always at first hold it upside down when I want to open it. Maybe when I find a way how to do this properly I'll write a tutorial. We'll see whether I find the patience to do so. Have a nice weekend!

Thursday, September 18, 2008

Unborn thoughts

Ich hätte nicht gedacht, dass ich doch so schnell wieder etwas Vorzeigbares fertig bekomme. Dies hier ist das 'Buch' für das ich gestern das Pergamentpapier gefärbt habe. Es enthält eine Menge kleiner Schriftrollen, mit jeweils einem geheimen Gedanken in Geheimschrift beschrieben. Unausgereifte Gedanken, die man nicht laut sagen sollte, geheime Wünsche, Trauer, Hoffnung, ein Teil meiner gestrigen Gedanken. - Gestern war ein ausgesprochen aufregender Tag, nebenbei bemerkt.
Das folgende Bild habe ich aufgenommen, während ich noch die Zettel geschrieben habe, darauf kann man sehen, wie die Schrift ungefähr aussieht.


I wouldn't have thought, that I could finish this new project so quickly. But today I can present 'Unborn thoughts'. It consists of many small scrolls with short sentences and thoughts written on them that are still 'unborn', not thought through, many hopefully never be born, all secrets of my heart. Therefore they are written in a secret script. All placed inside chestnuts like seeds; the shells themselves placed into a bag of parchment paper, covered by tender fibres. The following picture shows how the chestnuts sit in the parchment bag:

Wednesday, September 17, 2008

Papier ist trocken

Das Papier ist jetzt trocken. So sieht der Stapel aus. - Ist gut geworden, finde ich. Ich mag jetzt aber doch die, die mit schwarzem Tee gefärbt sind am liebsten.The papers have now dried. One can see quite clearly how the different plants dye the paper differently. Now that it is dry I think I like black tea best. But peppermint is also interesting and slightly green.

Papier färben

Ich bin im Moment an mehreren eher langwierigen Projekten dran und kann heute keine neuen Werke präsentieren. Obendrein habe ich heute auch noch was neues angefangen, statt was altes zu beenden! So dachte ich, ich erzähle mal etwas zu verschiedenen Methoden, Papier zu färben.


The picture above does not show - as you might think - the result of me slaughtering and skinning my annoying neighbor, but the paper of my newest project. I started this today despite various other lengthy projects. So I can't present finished work today. Instead I will talk a bit about dyeing paper.

Kleisterpapier / Paste paper:

Grundsätzlich macht man Kleisterpapier, in dem man zuerst Kleister mit einer wasserlöslichen Farbe einfärbt (z.B. mit Acrylfarbe, die löst sich gut im Kleister und trocknet wasserfest auf) und dann den farbigen Kleister aufs Papier bringt. Wenn der Kleister trocknet, klebt da nichts mehr und das Papier ist gefärbt. Der Vorteil gegenüber einfachem Anmalen mit Farbe ist, dass der Kleister schön dick ist und man Zeit hat, diese Masse zu bearben bevor das Papier trocknet. Dabei kann man zum Beispiel schon dadurch, wie man mit dem Pinsel den farbigen Kleister aufträgt, schöne Muster erzeugen. Zum Beispiel so etwas:This is a very simple paste paper. First you color your paste with blue acrylic paint and then you can get patterns on the paper just by how the brush moves over the paper.

Eine andere Möglichkeit ist die Verdrängungstechnik: Nachdem man gleichmäßig Kleister aufgebracht hat, streicht man einen Teil davon wieder weg. Zum Beispiel so:
Wenn man mehrfarbig arbeiten will, gibt es gleich sehr viel mehr Möglichkeiten: Man kann die Farben gleichzeitig auftragen und geschickt vermischen, oder nacheinander und im Prinzip wie bei Kratzbildern arbeiten: Erst eine oder mehrere helle Farben auftragen und trockenen lassen, dann eine dunklere Farbe drüber und diese dann wegkratzen. Noch mehr Beispiele, Anleitungen und Anregungen findet man hier.
These two were essentially made by removing part of the paste. The first is an example for a one-colored sheet, the next is twocolored: first the yellow paste was applied and let to dry. Then the green paste is brought evenly on top and then partially removed by a comb. There is a very good tutorial on this topic on this german page.


Papier auf alt machen / Make paper look old
Das ist im wesentlichen, was ich mit dem Papier machen wollte, das da oben auf dem Titelbild zum Trocknen hängt. Das erste Mal habe ich das für die erste Seite in 'Growing up' ausprobiert:
Das war Pergamentpapier von einem Künstlerbedarfsladen und ich habe es mit Kaffee und Tee gefärbt, gekrumpelt und getrocknet.
Was ihr oben auf dem Wäscheständer trocknen seht ist einfaches Butterbrotpapier aus dem Supermarkt. Das ist deutlich schwieriger zu krumpeln und wieder auseinanderzufalten, ohne es zu zerreissen, aber es geht. Ich habe diesmal verschiedenen Tee ausprobiert: Schwarztee, Pfefferminztee und grünen Tee. Im Moment gefällt mir das Pfefferminzteepapier noch am besten, mal schauen wie's aussieht wenn's trocken ist. Dafür macht man sehr starken Tee (Ich habe z.B. zwei Teebeutel für eine kleine Tasse genommen) und reibt den feuchten Teebeutel über das Papier. Wenn er zu trocken wird, einfach nochmal in die Tasse tunken.

The first time I tried this techniques I made it for 'Growing up' - you can see the page above. I dyed the paper with coffee and tea, then scrunched it up and unfolded it. The paper you can see on the very top is just ordinary parchment paper from the supermarket (ment to be used for wrapping sandwiches). Today I experimented different sorts of tea and infusions. While it is still drying I like the paper made with peppermint best. Let's see how it will look like when it's dry. While I prepared this post, I found this instructive page.

Mit Öl färben / Use of Oil
Ich habe irgendwo in den letzten Wochen gelesen, dass es einen schönen Effekt gäbe, Papier in geölten Fingern immer wieder zusammenzuknüllen und wieder auseinanderzufalten. Es würde sich irgendwann eher wie Stoff, als wie Papier anfühlen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo das war - vielleicht bei Tulibri? Na, und da habe ich mir gedacht, das könnte ich dann doch gleich mit interessantem Öl versuchen:
Ich habe Silberburg Hadernpapier genommen und in meinen kürbiskernöligen Fingern gefaltet und geknetet. Das Papier hat ganz schön viel von dem Öl aufgenommen, hat eine schöne Grünfärbung und duftet ganz wunderbar. Es wirkt insgesamt etwas grüner und weniger braun als auf dem Bild, an der linkeren oberen Ecke kann man die 'echte' Farbe vielleicht erahnen. Das Papier fühlt sich jetzt überhaupt nicht mehr ölig an, aber ich habe noch keine Erfahrungen, wie und ob es sich gut weiter verwenden lässt. - Ich werde demnächst mehr darüber berichten.

This paper was dyed using pumpkin seed oil. I covered my hands in the oil and folded and unfolded the paper several times. It surprised me how much oil such a paper can soak up. It doesn't feel oily to the touch now. I'll keep you informed how and whether one can still use it.

Noch ein Tip/ More
Billie had a series of tutorials of dying paper with alkohol ink recently. I never tried her techniques, but some of you may be interested.

Das Tutorial auf das ich hier noch hinweisen will, stammt von Billie und ist ganz auf Englisch: Sie beschreibt, wie man Alkohol basierte Tinte zum Färben benutzen kann. Ich selbst habe das nie ausprobiert - sieht nach eine ziemlichen Sauerei aus, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

So, das war's dann erstmal für heute. Viel Spaß beim Nachmachen!

Sunday, September 14, 2008

Das habt ihr bestimmt kommen sehen

In diesem Bild seht ihr den Lederband von letzter Woche, mein erster Versuch mit Leder und mein 3. Versuch mit der Langstich-Technik (ich hoffe, sie heißt so auf deutsch). Im Vordergrund liegt eine Streichholzschachtel...

Probably you saw this coming: In the picture above you see the book from last week and in the front a matchbox...
Das war jetzt übrigens erstmal die letzte Streichholzschachtel. Bis die nächste leer ist, wird wohl einige Zeit ins Land gehen.

Friday, September 12, 2008

Nachtrag

Ich melde mich doch nochmal kurz, bevor ich mich ganz ins Wochenende verabschiede. Zunächst ein kurzer Nachtrag zu den Bemerkungen zu Linolschnitten gestern und vorgestern:
Ich habe heute, durch einen Hinweis von amoxpixqui einem Kollegen vom Book Arts Forum, diese Anleitung gefunden, die deutlich ausführlicher und auch auf deutsch ist.

Wie ihr wohl bemerkt habt, habe ich nun doch eine Liste der Blogs die ich lese, in die Seitenleiste aufgenommen.

Despite the concerns I have about lists of links and blogs on my blog, I decided to add a blog roll to the left sidepanel as you may have noticed. This is really just a list of blogs I follow at the moment and doesn't exactly meet my own expectations towards a link list - but maybe this is interesting enough for you. At the moment it is mainly convenient for me ;-) And for the second time in this week, I wish you a restorative weekend.

Thursday, September 11, 2008

Mein erstes Buch im Ledereinband

Gestern habe ich schonmal Bilder von den Innenseiten gezeigt, jetzt ist das Buch fertig. Ich bin mächtig stolz auf mein erstes Buch mit Ledereinband. - War aber gar nicht so schwer. Ich zeige euch erstmal ein paar Bilder und am Ende gibt's dann ein paar Tips für alle, die das nachmachen wollen.

Erstmal ausgiebig von außen: Auf dem ersten Bild sieht man ja schon, dass es eher ein Büchlein als ein Buch ist. Die Seiten sind 5cm x 7,5cm großSo sieht dann die erste Seite aus:

Das Buch enthält insgesamt 7 Linolschnitte (jeweils die erste Seite einer Lage) von 2 Motiven, die ich ja im letzten Eintrag schon vorgezeigt hatte. Das hier ist das 2. Motiv:Und so sieht es aus, wenn es einfach daliegt: You have just seen pictures of my first leather longstich book. It is the first time I worked with leather at all, but I have done one or two longstich books before. I also did linocuts for the first time. So I am mighty proud of this book.
I think that some previous practice with longstich helped me to estimate the distance between the punctures in the leather more acurately. Apart from that it was rather easy.
Of course I used ideas from other people: I saw such a type of closure first of a book made by piami, and billie helped with a lot of tips and advices about how to work with leather.


Ein paar Tips für die, die sowas nachmachen wollen:

Das Leder / The Leather
  • ich habe mein Leder in einer Kramecke beim Schuster bekommen. Billie hat mir geraten, es lieber mit Leder von einem Polsterer zu versuchen, weil das Leder beim Schuster manchmal auf eine Weise behandelt ist, die das Papier verfärben kann. - Bislang habe ich noch keine Probleme gehabt. Wer größere Stücke sucht, kann es bei Ebay versuchen. Bei Buchbinderzubehör-Läden, wie etwa Hewit & Sons kann man dann auch ganze Leder kaufen. Ich habe allerdings keinerlei Erfahrung damit.
  • I got my leather from a shoemaker. Actually Billie told me that upholstery leather would be a better choice, but I didn't manage to get my hand on that. I do have a quite old-fashioned looking upholstery in my street, but when I asked them for scraps they told me they get their leather chair-sized. :-)
  • If you cannot or don't want to buy scraps locally you might want to have a look at ebay to search for pieces of leather that fits your needs. If you want whole skins, you could check for example Hewit & Sons; I have no experience with them, though.
  • Das Stück Leder, dass ihr kaufen wollt, sollte weich und dünn sein und möglichst wenig 'Fusseln' auf der rauen Seite haben.
  • Das Leder zu schneiden war ziemlich einfach, mit einem Cutter war das leichter, als Pappe schneiden und überhaupt eine sehr saubere Sache. Billie hat mir allerdings geraten, eine alte Schneidunterlage zu nehmen, da sich häufig die Fusseln dort festsetzen und man sie nicht wieder herausbekommt.
  • Cutting the leather was no problem at all. In my case it was much easier than cutting board and the curs were very clean. Billie recommended to use an old cutting mat, because apparently normally some of the hairy stuff from the rough side of the leather will sit in the cuts and won't come out
Die Linolschnitte / The Linocuts
  • Was man auf dem Video von gestern nicht sehen kann, weil sie anderes Material benutzt ist, wie wichtig ein Konturmesser ist. Gerade, wenn man exakt arbeiten will, muss man die Konturen unbedingt mit einem Messer vergeschnitten haben. Dazu habe ich nicht das mitgelieferte Werkzeug benutzt, sondern ein Skalpel, das ich auch für feine Papierarbeiten benutze - das hat für mich viel besser funktioniert.
  • Die Farbe, die ich benutzt habe war extra für Linolschnitte gedacht. Ich hatte Glück, dass sie in der Farbe so genau zu den Seiten passt. Diese Farbe soll besser für Linolschnitte sein, als Acrylfarbe, weil das Motiv dann klarer herauskommt. Dafür trocknet die Farbe allerdings sehr langsam. 24 Stunden waren scheint's fast ein bisschen wenig. Acrylfarbe kann man wahrscheinlich auch nehmen. Ich habe das allerdings noch nicht ausprobiert.
  • What you can't see in the video I recommended yesterday is, that the contour knife is extremely important when working with linoleum. Especially the details have to be precut with a knife. I didn't use the linocut-tool but a scalpel which had a sharper and more flexibel blade which worked better for me.
  • I used (oil based) special color for linoleum prints. It dries very slowly. I let it stand for a whole day and probably it could have taken some more time.
Das Papier / The Pages
  • Ich habe jedes Papier einzeln erst am Rand mit einem Gemisch von Kleister aus Kartoffelstärke und roter Acrylfarbe mit Hilfe eines Schwammes eingefärbt. Das war ziemlich viel Aufwand. Man kann auch ganze Lagen gleichzeitig einfärben. Das hat Vor- und Nachteile und man muss einfach ausprobieren, was gerade besser funktioniert. Für mich hat das so ein besseres Ergebnis gebracht, weil die Kanten der Seiten sehr ungleichmäßig geworden sind. (Einen Farbschnitt würde man natürlich ganz anders machen, aber da will man ja auch, dass die Seiten von oben betrachtet nicht farbig aussehen - Also nicht verwechseln!)
  • Als Papier habe ich Silberburg Handbütten, vollständig aus Baumwollabfällen hergestellt, benutzt. Das passte gut zu dem Mittelaltergefühl, das ich mit Lederbänden verbinde.
  • The paper I used is made purely from cotton. It sustains therefore the middleages feel of the book. I colored the edges with a mixture of paste and acrylic paint. I was lucky to find (oil-based) linoleum color that matched the color of the edges that perfectly.
Die Bindung an sich ist eher einfach. Wer nicht gleich mit Leder anfangen will, kann es auch mit Pappe oder Stoff versuchen. Aber beides ist eher schwieriger, als mit Leder zu arbeiten. - Also viel Spaß beim Ausprobieren und ein schönes Wochenende!

Have fun trying it yourself and have a nice weekend!

Wednesday, September 10, 2008

Linolschnitte - Linocuts


Für ein Buch, dass ich morgen binden will, habe ich gestern und heute die Seiten vorbereitet. Gestern habe ich schonmal gefaltet und die Seiten außenrum gerötet. Ein Bild davon seht ihr oben.

Heute habe ich mich dann das erste Mal an Linolschnitte gemacht. Nach eine Orientierung auf Youtube (Film ist auf Englisch und folgt am Ende), habe ich auch ein bisschen was zustande gebracht:At the very top you see the paper I prepared yesterday for a book I am going to bind tomorrow. Today the preparations continued by me learning how to do linocuts. I learned it from a youtube video that I will include at the end of this post. In the picture above you see me at my first linocut. In the following picture I am finished and tried the motive with some black paint:

Zuerst habe ich mit der schwarzen Farbe, die beim Kit mitgeliefert war, das Motiv ausprobiert. Wirklich gedruckt habe ich später in rot. Während ich nach dem Abspülen der Vorlage (die schwarze Farbe musste ja ab) darauf gewartet habe, dass sie wieder trocknet, habe ich noch schnell ein etwas einfacheres Motiv gemacht. Das folgende Bild zeigt dann schon die fertig bedruckten Buchseiten:
I found printing at least as hard as cutting the lino. But it got better with some time and practice. The print in the rear on the left, the left upper corner of the photo, was the last one - and I think it is the best.

Und nun noch das versprochene Anleitungsvideo - auf Englisch. Viel Spaß!

Tuesday, September 9, 2008

Homepage neu gemacht

Ich habe gestern meine Homepage erweitert und übersichtlicher gemacht. Sowas kostet mich immer erstaunlich viel Zeit - im Prinzip habe ich den ganzen Nachmittag daran gesessen. Ich hoffe, sie gefällt euch.

I reworked my homepage yesterday. The section in English is not better or longer than before, though. Maybe you want to take a look anyway.

Monday, September 8, 2008

The Pop Out Library (Mehr aus der Streichholzschachtel Teil 2)

Ich habe zwei Versionen meiner Pop Out Library gemacht. In dem Bild oben seht ihr die erste Version im Vordergrund, im Hintergrund die zweite Version. Es ist schon erstaunlich, wie klein eine Streichholzschachtel ist! Es war immerzu kaum Platz, um in der Schachtel zu arbeiten. Sei es, um das Mini-Buch auf seiner Feder zu befestigen oder um die Schachtel auszukleiden. In meiner ersten Version habe ich deshalb die Schachtel nicht voll ausgekleidet, nur den Boden beklebt, um den Fuß der Rückwand zu verstecken.

Diese Rückwand war das erste Problem. Die Sprungkraft der Feder am Buch, hebt sie zwar leicht an, aber öffnet sie nicht vollständig. Deshalb ist an ihrem Rücken ein Faden angebracht, der sich spannt wenn sich die Schachtel öffnet und die Rückwand hochzieht.
Mit diesem Band war es nun aber ein Problem, wenn man die Schublade ganz herauszieht, denn dann war es nicht einfach, sie wieder in die Schachtel zu bekommen, ohne den Faden auszureißen. Als habe ich außerdem noch ein Band hinten an der Schublade befestigt, die sie daran hindert, ganz aus der Schachtel zu kommen.

Die Feder, an der das Buch hängt, war das nächste Problem. Es handelt sich um eine Feder aus einem Kugelschreiber. Diejenige, die ich hier benutzt habe, ist ganz schön kurz. Aber das Buch muss ja auch mit der Feder zusammen noch in die Box passen. Außerdem hat es mich einiges an Überlegung gekostet, wie ich die Feder an der Schublade und am Buch befestigen kann.

Im folgenden Bild sieht man, wie Version I gerade aus der Schachtel springen will.
You just saw pictures of the first version of my Pop Out library. In the previous post you can see a short video on how it opens. I needed almost a whole day to construct it like that. Matchboxes are surprisingly small when you want to put some gadget in. The first problem was the back wall which was lifted a bit by the book on the spring, but wouldn't stand up perfectly. So I added a string to the back which pulls it upright when the box is opened.

Attaching the spring and the mini-book, selecting a spring and a position where to attach it on the box were the next problems to be solved. In this first version the spring is too short - the book hardly stands up from the box.

The pull-out string with a bead at the front was also more difficult to do than it should have been. At first I left it hang out too long, tried unsuccessfully to make it shorter and ended up tearing it out and putting a new ribbon in.

I then made a second improved version in just 1 1/2 hours:

Hier noch Bilder der verbesserten zweiten Version.
Das Büchlein ist übrigens nicht leer - es enthält den Bildnachweis für die Rückwand. Das Origami-Buch habe aus Luftpostpapier gemacht. In der ersten Version habe ich es einfach mit blauem Stift von einer Seite bekritzelt. In dieser zweiten Version habe ich viele hundert Mal den Titel 'The Pop-Out Library' darauf geschrieben. Außerdem hat das fertige Mini-Buch dann noch einen Titel auf dem vorderen Deckel und meinen Namen auf den Rücken geklebt bekommen.
Die Rückwand öffnet sich nach dem gleichen Prinzip wie vorher, aber jetzt nicht mehr mit einem dünnen Faden, sondern mit Hilfe eines Bandes wie dem an dem die Perle im Bild hängt. - Es handelt sich um Lesezeichenband.

Überhaupt habe ich bei der zweiten Version sauberer und ordentlicher gearbeitet. So sind jetzt auch alle Wände innen einen Bezug aus rotem Papier. Auf dem Boden ist sogar noch edleres Papier mit so einem haarigen Muster - ich weiß nicht, wie man so Papier nennt. Im vorhergehenden Post in dem Video kann man das ziemlich gut sehen.

Das Hauptproblem bei der zweiten Version war die Feder. Sie sollte diesmal länger sein als bei der ersten Version. Sie ist auch viel weiter vorne angebracht, damit noch Platz bleibt, damit sie zusammen mit dem Buch das an ihr dranhängt noch in die Lade passt. Die nächst größere Kugelschreiberfeder die ich aber hatte, war viel zu lang und ich musste sie kürzen. Daher fehlte aber der Teil der Feder, wo der Draht eng zusammengedrückt ist, den ich eigentlich brauche, um die Feder am Buch und an der Box festzumachen... Das Problem habe ich letztendlich mit viel Fummelei gelöst und habe es geschafft, einen Knoten (!) in den Draht zu machen.


This second version is improved in many ways. The overall look is more finished and there are no more glue traces all over the box like in the first version.

The new difficulty was the longer spring. - I had to shorten it and thus cutting off one of its ends. On the ends the wire loops are pressed tight which allowed me to attach it to the box on one end, on the book at the other end. Now I had to do it differently. I ended up making a knot (sic!) in the wire. .

Overall I am much pleased by this library in a box. I think, I am going to keep this up, and I'll try to do a more elaborate jack-in-the-box another time.

Überhaupt hat mir aber die Konstruction mit Federn, Bändern und Fäden sehr viel Spaß gemacht. Ich will demnächst mal versuchen, noch kompliziertere Mechanik zu benutzen. Aber dann nehme ich eine größere Schachtel! Vielleicht könnte man ja einen Zirkus aus einer Schachtel springen lassen oder so? - Mal schauen, was sich noch alles so machen lässt. Bis demnächst und eine schöne Woche!

Mehr aus der Streichholzschachtel

Das hier ist mein neuestes Buch, das ihr in meinem DaWanda-Shop kaufen könnt. Ansonsten habe ich in der letzten Woche als einzig vorzeigbare Objekte weitere Matchbooks produziert. Das erste streichholzgroße Buch hatte ich hier ja schon vor meinem Kurzurlaub vorgezeigt. Da sind noch ein paar mehr dazu gekommen:

Above you can see the latest book available in my DaWanda-Shop. The other books I made last week are more matchbooks like the one I presented just before my short vacation.

Zunächst ist da mein Matchbook Löwenzahn, mit einem Löwenzahn vorne drauf gemalt. Die Seiten sind überwiegend leer, aber jede erste Seite einer Signatur enthält ein kleines Bildchen auf dem man Milli Meersau die restlichen Löwenzahnblätter auffressen sieht. Der Deckel der Schachtel ist in eigenes Kleisterpapier gewickelt, die Lade habe ich einfach so gelassen wie sie war.



Above you see the matchbook dandelion. The binding is simple - I bound the book block just like those that I put between hard covers. But then I left it as it was without fixing the back with gauze and/or glue. I added a bookmark which you can see in the last picture above. I simple tied pieces of string to the book block where the kettle stich sits and tied it to a braid. The next matchbook below is called Polka Dot Matchbook.

Als nächstes habe ich das getupfte Minibuch in der Streichholzschachtel gemacht. Dieses Mal mit Akkordion-Faltung. Ich habe das Ziel, alle Techniken, die ich beherrsche, auch mindestens einmal in Mini zu binden, und diese Art Büchlein hatte ich noch nicht. Hier kommen die Bilder:

Nachdem ich dieses Büchlein gemacht hatte, war ich irgendwie richtig in Fahrt und habe gleich noch das Mtchbook in Disco Style hinterhergemacht:
Diese Kombination von schwarzem Einbandstoff mit Strasssteinen und diesem golden glänzenden, Schlangenhaut immitierenden Papier ist einfach scheusslich. Innen sind die Deckel mit einem fliederfarbenen Tonpapier bezogen. Grauenvoll! Aber auf irgendeine Weise gefällt es mir in seiner Hässlichkeit wieder.

Above you see pictures of my disco style matchbook. When I had finished that one there were still 3 matchboxes left to be filled from when I covered a book in matches. The Bottomless Paddling Pool commented on one of my matchbooks on Flickr that now I should make a whole library in a matchbox. And I did:I'll put some pictures and a discussion of the making in a new post, because this one here is already so long. I'll just finish with a video how version II opens up.

Zu meinem ersten Matchbook, das noch klassisch in Halbleinen gebunden war, hat The Bottomless Paddling Pool als Kommentar hinterlassen, er wünsche sich nun eine ganze Bibliothek in einer Streihholzschachtel. Naja, und da habe ich ein bisschen nachgedacht. Wenn eine ganze Bibliothek in eine Streihholzschachtel passen sollte, dann müssten die Regale und Bücher schon irgendwie aus der Schachtel herausspringen...


Mehr zu diesem Buch im nächsten Post - dieser hier ist schon so unübersichtlich lang...