Schon vor etlichen Jahren habe ich mir dieses Buch von Claire Secrett gekauft. Es kam in einer Packung zusammen mit einigen Federn und Farben und etwas Tinte. Das Buch fängt an mit einer Einführung in einige Grundbegriffe und Techniken, bietet dann eine Einführung in einige Schriften und am Ende werden einige Methoden zur Verzierung, wie zum Beispiel der Umgang mit Blattgold behandelt. Gut gefällt mir an dem Buch die klare Sprache und Anleitungen, denen leicht zu folgen ist.
Die Schriften enthalten aber nicht immer alle Zeichen und es wird nur über Zeichenabstände im Allgemeinen, nicht im Besonderen gesprochen. So lernt man etwa nichts über Ligaturen. Auch fehlen Zeichen in den Schriftarten, die es vorstellt. Zum Beispiel etwa (deshalb komme ich auf Ligaturen) das 'sz' bzw 'ss' oder 'ß'. Es wäre doch hübsch zu sehen, wie dieses Zeichen als Zusammenziehung entsteht. Diese Auslassung liegt wohl darin begründet, dass Claire Secrett eigentlich auf Englisch schreibt und in Großbritannien veröffentlicht hat. Das entschuldigt allerdings wohl nicht, dass in der gothischen Schrift das Mitten-S (nennt man es so?) fehlt und nur das End-S vorgestellt wird. Eine tiefere Diskussion der Schriften hätte mir besser gefallen als eine ausführliche Behandlung von Verzierelementen. - Aber das ist sicher Geschmackssache. Am Ende des Buches stellt sie in zwei kleinen Kapiteln sogar noch das Binden einfacher Hefte und Ziehharmonika-Büchlein vor.
This is a book that was published first in Great Britain under the title ' The Calligrapher's Studio'. I like the clear written, easy to follow instructions and the book as a whole, despite some rather annoying omissions. The next picture shows my go in following her instructions for the gothic script.
Wie gesagt, finde ich es schön geschrieben und konnte ihren Beschreibungen gut folgen. Gestern habe ich es mal wieder rausgekramt und hier seht ihr das Ergebnis meiner Bemühungen:
Sicher kein kalligraphisches Meisterwerk, aber ich bin mit diesem ersten Versuch seit 12 Jahren ganz zufrieden. "Pfützen, Pfützchen" ist im Originaltext natürlich nicht gedoppelt und wer genau hinsieht, kann man vielleicht auch noch die Hilfslinien sehen, die ich vor dem Einscannen nicht ausradiert habe.
Dabei fällt mir ein: Die Behauptung, das sei mein erster Versuch seit 12 Jahren stimmt nicht ganz. Vor einigen Jahren habe ich ein ganzes Buch abgeschrieben und gebunden. Allerdings habe ich da eine eigene Schrift aus dem Bauch heraus benutzt und habe gar nicht an dieses Buch gedacht. Das ist eine zufällig ausgewählte Seite aus dem Buch:
This is a picture of a book I wrote some years ago. That is to say - I copied it, the text is not mine - it is 'The Royal Game' by Stefan Zweig.
Als Theologin war das damals für mich auch in anderer Hinsicht ein interessantes Projekt: Man beschäftigt sich im Studium so viel mit Textkritik und argumentiert in der Erarbeitung des 'Originaltextes' immerzu mit Abschreibfehlern. Da war es sehr schön, alle diese Fehler, oder zumindest einige von ihnen, selbst gemacht zu haben. Ich weiß gar nicht, wieviele Seiten oder sogar Lagen ich komplett neu geschrieben habe, weil ich ein Wort oder eine Zeile verdoppelt hatte. Naja, das ist ein anderes Thema.
Gestern habe ich mit Kalligraphie beschäftigt, weil ich das für meine neue Idee zum Thema "Buch-mit-Loch" brauche. Angesichts der Tatsache, dass ich für den Spruch gegen den Nachtmahr fast einen ganzen Tag gebraucht habe, wird es noch etwas dauern, bis das neue Buch fertig und vorzeigbar sein wird. Deshalb noch ein anderes Bild. Es zeigt mein heutiges Werk in der Reihe "Schokobuch und Suppenheft". Mehr Bilder wie immer auf Flickr.
I picked up my long forgotten calligraphy book yesterday, because I want to include some handwritten texts in my new 'book with a hole'. But it will last so long until that project will be finished that I decided to present here the picture of another book in the series 'soupvolume and chocolatebooklet'.
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