Monday, August 4, 2008
Aus alt mach neu
Ich habe schon vor einigen Wochen das oben zu sehende Buch vom Grabbeltisch meines Antiquariats erstanden. Es handelt sich um "Für das Herz der Frauen" von Adolf Böttcher, ein Gedichtband, der leider kein Datum trägt. Ein Papierschnipsel, den ich als Einlage gefunden habe trägt das Datum 5. August 1896. Es muss eine furchtbar kitschige Ausgabe gewesen sein: Mit rosa Lesezeichen, Seidenspiegel und Goldrand. Die Deckel sind, wie man erkennen kann geprägt und mit Gold verziert.
Mir haben vor allem die Deckel und die vielen Einlagen gefallen. Gestern habe ich die Deckel vom Buch gelöst - das war nicht viel Arbeit, eigentlich sind mir die Seiten schon entgegengefallen - und habe sie auf einen neuen Block aus dem Canson Zeichenpapier gebunden, das mir so gut gefällt:
(Mehr Bilder von diesem Buch findet ihr auch auf Flickr.) Die Ecken der Deckel habe ich ein bisschen durch Leim ausgebessert. Die Löcher im Deckel, die man für die koptische Bindung braucht habe ich genau auf einige der 'Hubbel' gemacht; dadurch wirken sie optisch auch von vorne nicht fremd oder störend.
Heute beschäftige ich mich nun Inhalt:
Auf dem Bild sieht man schön das Vorsatzblatt, das aus der gleichen Seide besteht wie der Spiegel. Darum angeordnet verschiedene fundstücke von zwischen den Seiten. Leider haben die das Buch etwas in Mitleidenschaft gezogen:
Diese Einlage finde ich sehr hübsch: Auf einen Streifen Papier - ich vermute einen Zeitungsrand hat der Leser/die Leserin etwas geschrieben. Der Streifen hat das Papier dort verfärbt, wo keine Tinte war.
Was ich mit den vielen Einlagen mache, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall werde ich sie nicht einfach wegwerfen. Bestimmt findet sich irgendwann eine Verwendung.
Heute werde ich mich erstmal dem Buchblock zuwenden. Mal schauen, was man da noch machen kann. Ich fürchte, dass man nicht viel davon retten kann, da die Seiten ziemlich schimmlig sind - wenn man bei dem offenen Buch nur sitzt wird einem schon etwas merkwürdig und ich werde da erstmal Abhilfe schaffen müssen.
I bought this book already some weeks ago - mainly because I was fascinated by its cover and the diverse stuff between the pages than because of its actual content. Thus it may not be surprising that I first used the covers - I used them for a new diary with this canson drawing paper that I lover so much. Today I'll try and see what I can do for the old book block. Unfortunately it is quite moldy. I will try cleaning it with alcohol. Should this not suffice, I will rather discard it than try other methods. I asked Peter Zillig Vuscor for advice. He said I should rather give it to an expert in the field, not only but also because mold is quite toxic. I'll keep you informed, whether or not I can rebind it.
In the last picture you can see one of the bad pages:
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