Endlich komme ich dazu, diesen vierten Teil über Kleister als Klebstoff zu schreiben - wird ja auch langsam mal Zeit. Es ist mittlerweile einen ganzen Monat her, seit ich insgesamt 7 verschiedene Kleister gekocht habe, und zunächst getestet habe, ob sie als Gummierung taugen. Dann habe ich mit den Proben Kleisterpapier gemacht und dieses dann auf seine Tauglichkeit im Inneren von Büchern getestet. Der Grund für all diese Versuche war, dass einerseits in der Buchbinderei traditionell Weizenstärkekleister (oder in Asien Reisstärkekleister) verwendet wird, mir aber eigentlich der Kartoffelstärkekleister besonders für Kleisterpapier am besten gefallen hat. Da wollte ich doch mal testen, ob sich daraus vielleicht untragbare Nachteile ergeben.
Als ich gerade mit der Reihe angefangen und über meine Versuche geschrieben hatte, hat mich vuscor mit weiterer Literatur versorgt. Unter anderem hat er mir eine Arbeit von Praktikanten in einer Restaurationsbuchbinderei mit dem Titel "Klebkraftversuche mit unterschiedlichen Stärkekleistern" zukommen lassen. Leider habe ich die Namen der Autoren nicht herausbekommen, konnte sie deshalb nicht fragen, ob ich den Artikel veröffentlichen darf - also darf ich wohl nicht. Sie haben drei verschiedene Kleister (Weizen, Stärke und Zin Shofu) auf 5 verschiedene Arten zubereitet und haben dann verschiedene Klebarbeiten damit ausgeführt und getestet. Insgesamt hat deren Versuch unter viel kontrollierteren Bedingungen stattgefunden. Offensichtlich spielten dabei für die Klebkarft Faktoren wie zum Beispiel wie lange der Kleister gekocht und wie intensiv gerührt wurde, eine größere Rolle als die Frage von welcher Pflanze der Kleister stammt. Da ich diese Bedingungen nicht oder nur sehr wenig kontrolliert hatte, habe ich meinen Versuch hier abgebrochen.
Wer sich für die Arbeit interessiert, kann sie hier herunterladen (in der Sektion Publikationen zu finden). Für alle, die noch mehr mit selbstgemachten Kleister und Klebstoff (man kann z.B. einen Klebstoff aus Gummibärchen machen) experimentieren wollen, ist die Seite von Jean Pütz ein guter Start. Neben dem Artikel über Klebstoffe, auf den ich früher schoneinmal verwiesen habe - und in dem man auch das Rezept für Gummibärchenkleber findet, gibt es auch einen Tip, wie man Gummierungen herstellt.
Verdorben geworden sind übrigens alle Kleister gleichzeitig.
This is now (finally) the final post about my experiments with paste. I can't clearly say why it took me so long to write up this post. Somehow I had either no time and patience for a blog post, or I had so many other things to say and/or show.
Let's briefly recap: About 4 weeks ago I cooked paste from 7 different staches/flours. Then I tested whether one could make a gumming from them. (The answer was 'no'.) Then I made pastepaper from the pastes and tried whether they are acceptable inside a book. (The answer here was generally 'yes'.) Now I promised to say something more about how good this pastes work as glues. And I have to admit: I didn't test it myself. In the meantime vuscor sent me a thesis of some interns of a restoration bindery on that topic. They found out (among other things) that the method of preparation is important for this question, whereas the starch on which the paste bases (in their experiment they had rice, wheat and another Asian grain which I don't know and can't translate) made no difference. In particular the question how frequently the paste was stirred and how long it was cooked was essential - and I hadn't took note of these things for my pastes. Therefore I gave up my experiment.
Sorry it took me so long to tell you this. If you are interested in the details in that thesis (it has 5 pages), you can write me an Email and I will elaborate a bit on it.
The pastes degenerated at about the same speed. As Rhonda remarked in a commentary to one of my paste posts, it probably rather depends on how you store the paste and how often you open the box than on the starch.
To keep you up to date with my current works: I have been binding some journals for Christmas sales and especially finished a commissioned work for which you can find pictures on my Flickr Photostream. I also finished some more flying books, but I am not finished yet. I have to hurry up with the project, so that I won't interrupt myself as so many times before. I am also working on my piece for the book swap on the book arts forum in January - but won't show pictures before it reaches its destination, of course! Here is a little piece I made yesterday out of some scraps: It is 3cm high, the pages are 2,5cm wide, the spines are about 1m6 cn wide.
Shouldn't we speak until then: I wish you a happy remaining year 2008, a good start in the year 2009, and a happy time with your families until then - see you then!Das hier oben ist ein Buch, dass ich zwischendurch mal aus Resten gemacht habe: 3 cm hoch, 2,5 cm breite Seiten und ein 1,6 cm breiter Rücken. Überhaupt bin ich zur Zeit ziemlich beschäftigt. Ich habe einige Tagebüche rnoch zu Weihnachten gemacht, auch eines im Auftrag (siehe hier) und außerdem noch eine Reihe fliegender Bücher. Mit diesem Projekt muss ich mich auch beeilen, bevor mir wieder die Luft ausgeht, wie schon mit Projketen zuvor. - Und so langsam kann ich die Federn und den rosafarbenen Salzteig auch wirklich nicht mehr sehen!
Falls wir uns vorher nicht mehr sprechen wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest und einen gelungenen Jahreswechsel!
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