Im Bild unten seht ihr das Kleisterpapier, das ich mit dem frischen Kleister gemacht habe. Alle sind in zwei Arbeitsschritten entstanden: erst gleichmäßig in einer Farbe eingefärbt, angetrocknet, dann gleichmäßig in einer zweiten Farbe eingefärbt und Muster hineingedrückt. Von links oben nach rechts unten sieht man die folgenden Papiere.
- Weizenstärke, Weizenstärke
- Weizenmehl, Reisstärke
- Buchweizenmehl, Maisstärke
- Reisstärke, Kartoffelstärke und Reisstärke im Verhältnis 1:1 gemischt
- Maisstärke, Kartoffelstärke
- buchweizenmehl, Buchweizenmehl
- Maisstärke, Maisstärke
- Weizenmehl, Tapiocastärke und Buchweizenmehl gemischt
- Weizenstärke, Kartoffelstärke (ganz links, kaum aufs Bild gekommen - sorry!)
- Kartoffelstärke-Weizenstärke
- Kartoffelstärke, Kartoffelstärke
- Reisstärke, Reisstärke
- Tapioca
Auffällig war außerdem, dass bei einigen Papieren die Farbe abbröckelt, wenn man das Papier faltet (extrem schlecht!). Wenig überraschend ist, dass das auf das Papier das ganz mit Buchweizenmehl gefärbt ist passiert, aber auch solche auf denen ich Maisstärke oder Weizenmehl verwendet habe, waren spröder als andere.
Besonders rau fühlen sich die Papiere an, die statt Stärke, Mehl enthalten. Und zwar unabhängig davon, ob etwa mit Kartoffelkleister darübergestrichen wurde, der ja besonders glatt ist.
Wirklich richtig schön weich anzufassen war das Tapiokapapier und das Kartoffelkleisterpapier.
In der Verarbeitung war die Reisstärke am angenehmsten: Die Farbe ließ sich leicht unter den Kleister mischen und die Paste gut verteilen. Am schwierigsten war mit dem Tapiokakleister arbeiten: Erst ließ sich die Farbe nur sehr schwer in den Kleister mischen und die Paste auf dem Papier zu verteilen war schlicht unmöglich. Klassisches Kleisterpapier kann man auf Tapiokabasis nicht herstellen.
Der Zeug hatte aber eine so faszinierende Struktur, dass ich dachte, man müsste doch eine Art finden, was damit anzufangen. In der Tat habe ich dann durch andere Methoden noch hübsche Papiere gemacht (Fotos weiter unten) Ich finde, sie erinnern fast an Marmorpapier.
This is already the third post in which I experiment with different grains as basis for paste: In the first part I cooked 7 different pastes on basis of potato, wheat, corn, rice, and tapioca starch, wheat flour, and buckwheat flour. In the second part I tested how much the already dried pastes react to water. Now I want to review the paste papers I made from the fresh pastes. All are made in two steps: First one even layer in one color, let to dry a bit, covered in another layer in a different color, in which I then pressed a pattern. From the upper left to the lower right corner the papers were made mith the following pastes (I'll post the photo again so that you can compare more easily):
- wheat starch, wheat starch
- wheat flour, rice starch
- buckwheatflour, corn starch
- rice starch, a mix of potato and rice starch
- corn starch, potato starch
- buckwheat flour, buckwheat flour
- corn starch, corn starch
- wheat flour, mix of tapioca starch and buckwheat flour
- wheat starch, potato starch (this one is in the lowest row the uttermost left, hardly in the picture, sorry!)
- potato starch, wheat starch
- potato starch, postatostarch
- rice starch, rice starch
- tapioca starch
- papers with potato starch are glossy and smooth (not enough data to distinguish between those where the potato is in the first or second layer - using potato starch seemed to generally improve both properties)
- wheat starch was unremarkable to all properties, neither especially rough nor smooth, slightly but not remakably glossy, slightly brittle but not so much to cause problems
- corn starch yielded brittle, rough papers that curled a lot -> I won't use corn starch again for paste paper
- to my surprise the rice paper was the most glossy in the set of papers. Surprisingly, because before I had the impression that the papers I made before from rice were rather blunt. Odd enough the rice papers are nevertheless quite rough to the touch. The paste of the rice-rice paper was quite thick on top and there were bigger areas without pattern. I think this had more impact than the rice. But I definitely have not enough data (yet) to be sure.
- the tapioca starch paper is clearly the smoothest and most glossy paper. It had its own difficulties, though. I will elaborate on this below.
- The paper from wheat flour was more brittle and rougher that the paper made from wheat starch.
- The buckwheat flour yielded rough and extremely brittle papers. -> Unsuited for the task.
Mein Endergebnis: Tapioka ist lustig, hat aber wenig mit klassischem Kleisterpapier zu tun. Kartoffelstärke gefällt mir immernoch am besten. Weizenstärke ist viel besser als Weizenmehl und insgesamt unauffällig. Reisstärke war schön zu verarbeiten und liefert hübsche Papiere, die sich aber nicht so schön anfühlen wie Kartoffelpapiere. Maisstärke werde ich nicht mehr verwenden: Die Papiere sind spröde, rau und stumpf und haben sich stark gewellt. Buchweizen ist absolut ungeeignet, weil die Farbe zu wenig auf dem Papier klebt und praktisch sofort abbröckelt.
Außerdem habe ich letztens mal Stempel aus einer tonartigen Masse gemacht, um sie in Kleister zu drücken. Hier seht ihr ein Papier, das ich mit verschiedenen Ton-Rollstempeln bedruckt habe. Insgesamt hat das nur so mittelklasse geklappt, deswegen habe ich mich dagegen entschieden, das Material und die Stempel in einem ausführlicheren Post vorzustellen:
Jetzt habe ich zum Abschluss jedes der Papiere in 4 Teile geteilt und geheftet. Die werden jetzt nochmal mit etwas Wasser besprüht und eingepresst - um zu schauen, wie schlimm die Seiten dann zusammenkleben. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
Finally I cut each sheet of paste paper into four parts, and bound them together. I'll spray them with water and press them, to test how much they will stick together. I'll keep you informed. Have a good start into the new week!
2 comments:
Danke für die Grundlagenforschung und deine ausführlichen Berichterstattung! Als ich deine Tonstempel sah (klasse Idee!), kam mir der Gedanke, dass du es vielleicht auch mal mit diesen Tapetenmusterwalzen versuchen könntest (ich habe die schon öfter mal auf Flohmärkten gekauft, aber auch bei Ebay findet man die immer wieder).
Tapetenmusterwalzen - Danke für den Tip! Ich hab' mir das Bild mal angeschaut, und das sieht wirklich so aus, als könnte das gut funktionieren.
Ich werde auf dem nächsten Flohmarkt auf jeden Fall mal die Augen danach offen halten.
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